Mittwoch, 9. Juni 2010

Uraufführung von Eric Woolfsons "Edgar Allan Poe" am 28.August 2009

Beginnen will ich mit einem Lob hinsichtlich dem Beitrag beim MySputnik.de Programm zu diesen Musical. Selbst waren meine Freundin und ich zu Gast bei der Uraufführung in der Oper Halle. Wir können beide Seiten der Medaille vergleichen - die kleine Bühne der Großen gegenüberstellen.
Die Oper Halle konnte an dem Abend nicht nur mit einem fantastischen Bühnenbild glänzen, sondern auch fast alle Darsteller mit ihrer Stimme Verzückung hervorrufen. Wenn man im Hinterkopf behält, welches Budged schätzungweise vorhanden sein muss, um an die Qualität der Großen (Stage Entertainment, etc.) heranzukommen. Bleibt zu sagen, Halle muss sich nicht verstecken, sondern sollte den Vormarsch wagen - Der erste Schritt ist zumindest getan!
Der Star der Bühne sollte Björn Christian Kuhn in der Rolle von Edgar Allen Poe sein, dennoch blieb er oftmals hinter seinen Fähigkeiten. Seine Ehefrauen können mit herzzerreißender Stimme sich in den Vordergrund singen. Wobei das Stück im ersten Akt noch einen starken Beigeschmack an Oper hegt, zieht der Verlauf des 2. Aktes die Menschen mehr in seinen Bann. Mit Ende des Spektakels kann man sogar das Prädikat gelungen ausstellen. Wenn man aber bedenkt, dass nur 1/3 der Gesamtlänge als Musical in meinem Augen herüberkamen, stellt sich folgende Frage: "Wer ist dafür verantwortlich". Leider konnte die Akustik genauso wenig Ausrufezeiche setzen, wobei das Orchester stehts im Vordergrund steht, und nicht der Sänger auf der Bühne - besonders im ersten Akt war das Orchester so laut, dass man den Gesang kaum verstand.

Der aufmerksame Leser mag schon dahinter gekommen sein. Der Streit um die Aufführung und Umsetzung war und ist voll im Gange - Es sei eine mehr als verfremdete Interpretation des Stücks, beklagt sich Woolfson. Selbst haben wir am folgenden Tag die englischen Grundlagen (DVD und CD der Showcase in den Abbey Road Studios) ausführlich angeschaut und gelauscht. Wir stellten fest, dass die gewobene Geschichte viel besser zu tragen kommt und auch der Zuhörer viel tiefgreifender in den Bann gezogen wird. Die Oper Halle hat sich bemüht, aber den Bogen zu weit gespannt. Teilweise sind die Tänze scheinbar zusammenhangslos in den Raum geworfen und wiederholen sich stark. Auch das Auftreten von 3 Poe Figuren, die im Streit sind, verwirren den Gast.
Viele Stellen können als überzogen, wenn nicht überspitzt deklariert werden. Bleiben wir aber dennoch auf dem Boden der Tatsachen, Halle hat scheinbar das Beste aus seinen Möglichkeiten herausgeholt. Hätte sich dennoch stärker am "Showcase" (einmalige Vorführung in dem Falle) orientieren sollen! Viele Tatsachen werden dem Zuschauer nicht klar und das darf einfach nicht passieren.

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